Petersilie

Die Petersilie ist das bekannteste Kraut der deutschen Küche. In den meisten Küchengärten kann man die Petersilie antreffen, die es sowohl mit glatten oder mit den dekorativen krausen Blättern gibt.

Dass die Petersilie auch eine Heilpflanze ist, ist den Meisten unbekannt. Einerseits wirkt sie durch ihren hohen Vitamin C Gehalt belebend und hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit.

Sie regt aber auch den gesamten Verdauungsvorgang an und wirkt harntreibend und förderlich auf Niere und Blase.

Eine besonders ausgeprägte Wirkung hat die Petersilie auch auf die Fortpflanzungsorgane der Frauen. Sie fördert die Menstruation, lindert Menstruationsbeschwerden und kann auch bei der Geburt hilfreich zur Seite stehen.

Achtung!

In der Schwangerschaft sollte man keine grossen Mengen von Petersilie zu sich nehmen, denn Petersilie könnte eine Fehlgeburt auslösen. Kleine Mengen als Gewürz sind bei gesunden Frauen jedoch unbedenklich. Weitere Gegenanzeigen siehe weiter unten.

Steckbrief

Haupt-Anwendungen:    

Verdauungsstörungen,

Anregung der Harnorgane,

Heilwirkung:      harntreibend,

krampflösend,

schleimlösend,

tonisierend,

Anwendungsbereiche:    Appetitlosigkeit,

Verdauungsstörungen,

Blähungen,

Verstopfung,

Mundgeruch,

Frühjahrsmüdigkeit,

Gicht,

Rheuma,

Blasensteine,

Blasen-Entzündungen,

Nierensteine,

Bluthochdruck,

Ohrenschmerzen,

Depression,

Müdigkeit,

Kater,

Menstruations fördernd,

Menstruationsbeschwerden,

Wechseljahrsbeschwerden,

Wehen fördernd,

Nachgeburt austreibend,

Insektenstiche,

Mückenstiche,

Schuppen,

Geschwüre,

wissenschaftlicher Name:          Petroselinum hortense, Petroselinum crispum

Pflanzenfamilie: Doldenblütler = Apiaceae

englischer Name:          Parsley

volkstümliche Namen:    Bittersilche, Bockskraut, Geilwurz, Grönte, Kräutel, Peterle, Peterling, Silk, Stehsalat

Verwendete Pflanzenteile:          Blätter, Samen (Früchte), Wurzel

Inhaltsstoffe:     Vitamin C, Ätherische Öle, Apiin, Apiol, Apiolin, Flavonoide, Furocumarin, Gerbsäure, Glykoside, Myristicin, Salicylate, Thymol, Umbelliferon, Violaxanthin, Zink

Sammelzeit:     April bis Oktober

Anwendung

Petersilie kann man wahlweise als Tee oder als Tinktur anwenden.

Die häufigste Art, Petersilie anzuwenden ist jedoch ihr Einsatz als Küchengewürz. In normaler Gewürzdosis haben die Peterslilienblätter jedoch keine ausgeprägte Heilwirkung, sondern höchstens eine sehr milde blutreinigende Wirkung.

Tee

Für einen Petersilie-Tee übergiesst man ein bis zwei Teelöffel Petersiliensamen oder Wurzel mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen.

Anschliessend abseihen und in kleinen Schlucken trinken.

Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täglich.

Tinktur

Um eine Petersilie-Tinktur selbst herzustellen, übergiesst man Petersilien-Samen, -Wurzel oder Blätter in einem Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt die Mischung verschlossen für 2 bis 6 Wochen ziehen.

Dann abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.

Von dieser Tinktur nimmt man ein bis drei mal täglich 10-50 Tropfen ein.

Wenn einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie mit Wasser verdünnen.

Tinkturen aus Samen und Blättern der Petersilie sind erheblich stärker als Tinkturen aus Blättern. Die Tinkturen aus Wurzeln bergen in hoher Dosierung die Gefahr der Schleimhautreizung vor allem der Nieren und in seltenen Fällen auch von Herzrhythmusstörungen.

Achtung!

Schwangere sollten die Petersilie nicht in grösseren Mengen einnehmen, weil sonst die Gefahr einer Fehlgeburt besteht. Gesunde Schwangere dürfen Petersilie jedoch in kleinen Mengen als Gewürz essen.

Patienten mit Nierenentzündung sollten auf die Petersilie als Heilpflanze verzichten.

Auch nicht-schwangere Gesunde sollten nicht zuviel Petersilie zu sich nehmen, denn in starker Überdosierung kann Petersilie zu Herzrhythmusstörungen führen und die Nierenschleimhäute reizen.

Bei manchen Menschen löst zuviel Petersilie auch eine erhöhte Photosensibilisierung aus.

Solche Überdosierungen treten eigentlich nur auf, wenn man die Samen oder Wurzeln als Tinktur anwendet und nicht bei der normalen Benutzung der Petersilienblätter in der Küche.

Innerlich

Petersilie kann man innerlich, als Tee oder Tinktur gegen Blaseninfektionen und Steine in Blase oder Niere einsetzen. (Achtung! Nicht bei Nierenentzündungen verwenden).

Ausserdem hilft Petersilie gegen Verdauungsschwäche und Blähungen.

Weil die Petersilie viel Vitamin C enthält, kann man sie auch zur ergänzenden Versorgung mit Vitaminen verwenden.

Bei Geburten erleichtert die Petersilie die Arbeit der Gebärmutter und anschliessend das Austreiben der Nachgeburt. Man sollte die Petersilie in grösserer Menge aber erst nach einem ordnungsgemässen Beginn der Geburt einsetzen.

Äusserlich

Äusserlich kann man Petersilie-Tee oder verdünnte Tinktur in Form von Umschlägen, Bädern oder Waschungen anwenden.

Mit dieser Art der Anwendung kann man Insektenstiche lindern.

Petersilie hilft äusserlich eingesetzt auch gegen Kopfschuppen und Geschwüre.

Küche

Hauptsächlich wird die Petersilie als Gewürz in der Küche angewendet.

Sie passt zu Suppen und Salaten. Auch in Kräuterquarks kann man sie verwenden.

Eine moderne Anwendung der Petersilie ist auch ein Pesto, das man vor allem aus der glatten Petersilie mit zerkleinerten Pinienkernen und Pflanzenöl herstellen kann, anstelle von Basilikumblättern.

Pflanzenbeschreibung

Die Petersilie kommt ursprünglich aus Südeuropa. Sie ist jedoch inzwischen in ganze Europa, Russland, Indien und Nordamerika heimisch geworden.

Die zweijährige Pflanze wird bis zu einen Meter hoch.

Im Frühjahr treibt die rübenartige Wurzel einen Strauss mit vielen Stengeln aus, an denen entweder krause oder glatte Blätter wachsen, denn es gibt glatte und krause Petersiliensorten.

Erst im zweiten Jahr wachsen einige der Stengel nach oben und bilden ab Juni bis Juli gelbgrüne Doldenblüten aus.

Aus den Petersilien-Blüten entwickeln sich bis zum Herbst die aromatischen Früchte mit den Samen

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